文摘
„Keine Medien für Kinder unter Drei!“, der populäre Slogan hat seit der Verbreitung der Touchscreen-Medien als Elternratschlag ausgedient. Berichtet werden Befunde aus Elterninterviews, die im Kontext einer qualitativen Beobachtungsstudie zum Umgang von 2- bis 6-jährigen Kindern mit Tablets durchgeführt wurden. Die mobilen Geräte werden von den Kindern fast ausschließlich zu Hause zum Spielen mit Apps und – mit dem Erreichen des Kindergartenalters – auch zum Ansehen von YouTube-Videoclips genutzt. Auch wenn die Eltern den Kindern hin und wieder das Tablet oder Smartphone überlassen, um für sich selbst Freiräume im Rahmen des Haushaltsmanagement zu schaffen, so sorgen sie doch durch Zugangsschranken und Nutzungsregeln für einen moderaten, zeitlich beschränkten Mediengebrauch. Dabei sind die Beweggründe der Eltern, ihr Kind mit den digitalen Medien bekannt zu machen, recht unterschiedlich. Sie reichen von der Präsenz der Medien im Familienalltag, die das Interesse des Kindes weckt, über das spielerische Lernpotenzial, das genutzt werden kann, bis hin zum Fügen in eine scheinbare Notwendigkeit, die die moderne digitalisierte Gesellschaft fordert.