文摘
Die Depression gehört zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen im Alter. Verschiedene Studien stellten einen Verbesserungsbedarf in der Versorgung von älteren Patienten mit Depression fest. Im Rahmen der GermanIMPACT-Studie wurden hierzu ausgebildete Therapiebegleiter in der hausärztlichen Versorgung eingesetzt. Die vorliegende Studie untersucht, wie Hausärzte die Zusammenarbeit mit den Therapiebegleitern bewerten und welche Einstellung sie zur koordinierten Versorgung haben.MethodenUm diese Fragen zu klären, wurde ein qualitatives Studiendesign gewählt. In leitfadengestützten Einzelinterviews wurden Ärzte der Interventions- und Kontrollgruppe befragt sowie Ärzte, die sich gegen eine Studienteilnahme entschieden hatten. Die Gespräche wurden digital aufgenommen, transkribiert und das Textmaterial inhaltlich strukturierend ausgewertet.ErgebnisseEs wurden 18 Einzelinterviews geführt. Nahezu alle Hausärzte der Interventionsgruppe schätzten die Unterstützung durch die Therapiebegleitung. Als Vorteile nannten sie eine Entlastung durch die Gesprächsanbindung der Patienten, die regelmäßige Verlaufskontrolle und die Rückmeldung der Therapiebegleiter mittels Patientenprotokollen. Hausärzte, die eine Studienteilnahme abgelehnt hatten, äußerten unterschiedliche Einstellungen zur koordinierten Versorgung.DiskussionAufgrund der insgesamt positiven Bewertung der Therapiebegleitung durch die teilnehmenden Hausärzte und die generell positive Einstellung zur koordinierten Versorgung, sollte über eine Fortführung des IMPACT-Programms in Deutschland nachgedacht werden. Dabei gilt es herauszufinden, wie die Therapiebegleitung in den Praxisalltag integriert werden kann.